

Als Duisburger gegen Duisburger und Krefelder gegen Krefelder spielten
Manchmal sind die Dinge kompliziert. In unserer Liste aller Spiele, die der DSC, DSV und EVD jemals bestritten hat, taucht eine Partie nicht auf. Und das obwohl Füchse-Spieler auf dem Eis standen, der damalige Trainer Rico Rossi – sogar siegreich – coachte und eine der beiden Mannschaften in EVD-Trikots auflief. Denn wie gesagt, es ist kompliziert.
An jenem 12. Februar 2000 trafen sich die Füchse und die Krefeld Pinguine morgens in der Werner-Rittberger-Halle. Das ist die Krefelder Trainingshalle direkt neben der Rheinlandhalle. Oder besser gesagt: sie wird es bald gewesen sein, weil diese beiden Spiel- und Trainingsstätten bald abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt werden sollen. Eine Handvoll Duisburger Fans war tatsächlich dabei, um sich dieses Spiel anzusehen, das am ehesten als Trainingsspiel zu bezeichnen wäre.
Die Idee der beiden Clubs: Spieler der jeweiligen ersten Mannschaften beider Vereine und Krefelder Nachwuchsspieler werden in zwei Teams aufgeteilt, um eine gemeinsame Trainingseinheit locker zu gestalten und um die Youngster des KEV zu testen. Nichts desto weniger gab es eine Zeitnahme und Schiedsrichter – auch wenn die beiden Unparteiischen das Spiel in Trainingsanzügen leiteten. Insgesamt waren acht EVD-Spieler dabei. In der von Rico Rossi gecoachten Mannschaft, die der Einfachheit halber „Team EVD“ genannt wurde, liefen Frank Petrozza, Kelly Reed, Karl Stetz, André Grein und Mark Jablonski auf, für das „Team KEV“ spielten die Duisburger Lasse und Ole Kopitz sowie der pfeilschnelle Schwede Mikael Burakovsky. Den Rest bildeten auf beiden Seiten Krefelder DEL-Spieler und Nachwuchsspieler des KEV.
Aus den Reihen der EVD-Spieler stach vor allem André Grein heraus. Der selbst aus dem KEV-Nachwuchs stammende Stürmer lieferte eine überragende Partie ab. Und passenderweise gewann das von Rico Rossi gecoachte „Team EVD“ auch noch mit 11:3 (3:1, 3:1, 5:1). Die Tore erzielten Jean-Francois Jomphe (3), Thomas Brandl, Johnny Walker, Mark Jablonski (je 2), André Grein und Frank Petrozza.
Kuriosität am Rande bei diesem ohnehin schon kuriosen Spiel: Von den drei Krefelder Torschützen im „Team EVD“ spielten zwei später tatsächlich für die Füchse. Thomas Brandl absolvierte in der Saison 2003/04 letztlich 17 Partien für Duisburg und kam dabei auf fünf Tore und zwölf Vorlagen. Bereits 2002/03 lief Johnny Walker 44 Mal für den EVD auf und verbuchte acht Treffer und 18 Assists. Lediglich Jean-Francois Jomphe wurde nie im Füchse-Trikot gesichtet. Nach der Saison 1999/2000 wechselte er von den Krefeld Pinguine zu den Adlern Mannheim und spielte danach noch für den ERC Ingolstadt und den EHC Biel.
Ach ja – wenn schon kurios, dann gleich so richtig: Am Tag vor diesem Spiel in der Werner-Rittberger-Halle gewann der EVD sein Oberliga-Spiel in Neuwied gegen den VERC Lauterbach satt mit 12:3, ehe am Tag nach dem Treffen in Krefeld das Oberliga-Heimspiel gegen die Jungadler Mannheim auf dem Spielplan stand. Hier siegten die Füchse mit 4:0. Drei erfolgreiche Tage für den EVD.